Agrarökonomische Möglichkeiten für die Entwicklung tansanischer Jugendlicher
Am 29. Februar fand das Treffen für die agrarökonomische Entwicklung von tansanischen Jugendlichen in Morogoro statt. Veranstalter dieses Ereignisses war die Organisation Sustainable Agriculture Tanzania (SAT), welche Bauern und Bäuerinnen, sowie Gäste verschiedener Interessensgruppen eingeladen hatte.
Zu Beginn erfolgte eine kurze Einführung in das Projekt „Opportunities for Youth Employment (OYE)“, in dem tansanischen Jugendlichen in Kombi-Schulungen die Grundlagen der organischen Landwirtschaft, sowie der Betriebswirtschaftslehre beigebracht werden, um später ihre eigene Geschäftsidee verwirklichen zu können oder um bessere Möglichkeiten auf dem lokalen Arbeitsmarkt zu erhalten. SAT fungiert hierbei als Kooperationspartner der niederländischen Organisation SNV und übernimmt die Ausbildung der Jugendlichen in biologisch-nachhaltigen Anbaumethoden. Daraufhin wurden den Teilnehmern der Veranstaltung die Grundzüge der Betriebsführung beigebracht, mit dem Ziel später ihr eigenes kleines Geschäftsmodell selbstständig in die Praxis umsetzten zu können. Dabei wurde Wert darauf gelegt, dass die ersten Schritte nicht mit großen Investitionen und damit mit einer Abhängigkeit von Krediten verbunden sind, sondern wenn möglich ohne Kapitaleinsatz unternommen werden können. Diesbezüglich wurden bereits entwickelte Aktionspläne und Strategien vorgestellt, welche sich in der Praxis von Kleinbauern und Bäuerinnen leicht umsetzen lassen.
Der SAT-Marketingbeauftragte ging anschließend in seiner Präsentation auf die Produktion biologischer Lebensmittel ein und erklärte den Anwesenden die Vorteile zertifizierter Bio-Produkte auf dem neu entstehenden Markt in Tansania. Als erfolgreiches Beispiel nannte er dabei den SAT Bio-Laden in Morogoro, welcher ausschließlich frische, biologische Waren in seinem Geschäft anbietet
und den Kleinbauern und Bäuerinnen somit als Abnehmer ein sicheres Einkommen garantieren kann. Weitere Pläne und Strategien, wie der Errichtung eines eigenen Großmarktes für Bio-Gemüse sind dabei weitere Anreize, um Bauerngruppen zu einer Umstellung ihrer Produktionsmethoden zu bewegen. Gegen Nachmittag wurde den Anwesenden schließlich ein sehr anschauliches Erfolgsmodel über die Entstehung eines Kleinunternehmens, das Trockenfrüchte vertreibt und mittlerweile auch die große Küstenmetropole Dar es Salaam beliefert, präsentiert. Der junge Gründer der Geschäftsidee legte den Bauern und Bäuerinnen nahe, so klein wie möglich anzufangen, um sich zum einen nicht zu verschulden, und zum anderen zusammen mit der gesammelten Erfahrung zu wachsen. Alles sei möglich, man müsse nur den ersten Schritt wagen und die Möglichkeiten beim Schopfe packen. Die Erfolgsgeschichte des Bergbauern Pius Paulini aus Towelo bildete dann den krönenden Abschluss der Veranstaltung. Selbst vortragend erzählte Herr Paulini den Teilnehmern die Vorteile biologischer Landwirtschaft und inwiefern sich sein Leben und die Umstände seines Dorfes zu Positiven hin verändert haben. Er selbst schickt seine Kinder auf gute Schulen, besitzt nun 2 Motorräder und hat begonnen ein eigenes Haus zu bauen, alles Dank biologischer Anbaumethoden.
Abschließend ging die Direktorin von SAT Janet Maro noch einmal kurz auf die gewonnenen Möglichkeiten ein, die das Erfahrenen des heutigen Tages mit sich bringen und wünschte allen Teilnehmern alles Gute und viel Erfolg bei ihren ersten Schritten in Richtung der Verwirklichung der eigenen Geschäftsideen, bevor sie in den frühen Abend hinaus entlassen wurden.
Statements von Teilnehmern:
Sara Gidion (Dakawa)
„Wir haben heute die wirtchaftlichen Grundlagen zur Realisierung eigener Geschäftsidden erfahren. Ich weiß jetzt, was ich alles Berücksichtigen muss, um mein eigenes Business zu errichten. Die Vorträge haben mir dabei geholfen ein Verständniss von Umsatz und Profit zu bekommen. Ich möchte mit der eigenen Herstellung von Seife beginnen, und diese dann selber verkaufen.“
Hassani A. Husseni (Luhindo)
„Ich habe heute viel über biologische Landwirtschaft und der wirtschaftlichen Bedeutung gehört. Mir wurden die Herausforderungen und Anforderungen für ein eigenes Geschäft aufgezeigt und welche Planungen dahinterstecken. Wenn ich dies alles bereits im vornherein weiß, kann ich erfolgreich sein. Ich komme gerade aus der Schule und fühle mich jetzt gewappnet für den berühmten eigenen ersten Schritt.“